Wonach wir arbeiten:

Unsere Arbeitsansätze und –methoden


Wir bieten je nach Bedarf und Einzelfall:

 

  • Bindungstheorie-basierte und entwicklungspsychologische Beratung zur frühen Eltern-Kind-Kommunikation und frühkindlichen Entwicklung
  • systemisch-familientherapeutische Beratung
  • Stärkung der elterlichen Präsenz bei Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten
  • Anleitung für Eltern zur Gebärdenunterstützenden Kommunikation bei Kindern mit spätem Spracherwerb oder Hörbehinderung
  • Eltern-Kompetenztraining und lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern nach dem „Ich-schaff´s-Programm“ bei Kindern mit ADHS oder ADS
  • Fallübergreifendes Arbeiten; Netzwerkarbeit und sozialraumorientierte Projektarbeit

Methodische Grundlagen, die wir in unserer Arbeit verfolgen:

Aufsuchende Arbeit

 

Wir führen die Familienhilfe in der Regel als aufsuchende Hilfe in der Wohnung der Ratsuchenden durch. Einzelne Gespräche und Termine können auch in unseren Büroräumen stattfinden oder wir begleiten zu anderen Einrichtungen (Behörden, Beratungsstellen, Ärzte). Für manche Familien erwiesen sich andere Hilfeangebote, die sie selber aufsuchen mussten, zuvor als ungeeignet oder stellten eine zu große Hürde dar. Das kann verschiedene Gründe haben, wie Hoffnungslosigkeit darüber, dass sich etwas verbessert, die schwierige Sprache der Berater / Therapeuten oder langfristige Terminabsprachen.

 

Wir verstehen die Familienhilfe als ein Angebot, welches vorwiegend Familien zur Verfügung stehen sollte, die aufgrund erschwerter sozial-ökonomischer Bedingungen sowie erschwerter Lebensumstände, verbunden mit einem hohen Grad an Resignation, nicht in der Lage sind, andere ambulante Angebote wahrzunehmen.

Aufsuchend arbeiten bedeutet auch, dass der Helfer alle in der Wohnung vorgefundenen Situationen und Störungen in seine Arbeit einbeziehen kann und auf sie reagieren muss. Gleichzeitig erlebt der Helfer auf diese Weise, die tatsächliche Alltags- und Lebenssituation der Familie und kann entsprechend unterstützen.

 

In der Erziehungsbeistandschaft ist es nicht immer möglich und gewollt, das häusliche Umfeld als Gesprächsort zu nutzen. In diesen Fällen gelingt es jedoch immer, ausgehend von Vorschlägen der Jugendlichen, andere neutrale Plätze zu finden. 

 

 

Ressourcenorientierung

 

Ausgehend von unserem systemischen Arbeitsansatz orientieren wir uns an den Fähigkeiten und Stärken (Ressourcen), über die Familien oder Einzelpersonen verfügen. Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch über personale und soziale Kraftquellen verfügt, um akzeptable Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Personale Ressourcen umfassen physische, psychische und materielle Faktoren. Sie bestimmen Selbstwertgefühl, Bewältigungsoptimismus und die Kompetenz, Probleme eigenverantwortlich lösen zu können.

 

Soziale Ressourcen werden durch konkrete Lebensbedingungen und die Verfügbarkeit sozialer Netzwerke bestimmt. Vorteilhaft zeigen sich hier gesichertes Einkommen, Einbindung in soziale Netzwerke, enge familiäre Bindung und das Genießen von emotionaler und sozialer Unterstützung.

Die Orientierung auf Ressourcen begleitet kontinuierlich den gesamten Hilfeprozess.

 

 

Lösungsorientiertes Arbeiten

 

Ausgangspunkt der lösungsorientierten Arbeitsmethode ist der Gedanke, dass Menschen grundsätzlich in der Lage sind, selbst Lösungen zu finden. Dabei fungieren Helfer und Hilfeempfänger als Verantwortungsgemeinschaft. Beide sind Experten: der Hilfeempfänger für sein Ziel und der Helfer für die Gestaltung eines Arbeitsprozesses.

 

Viele Probleme, die wir in den Familien vorfinden, sind bereits Lösungsversuche des Familiensystems, um mit schwierigen Herausforderungen umzugehen. Hier geht es darum, dass die Familie konstruktive Lösungsmuster findet, die zu ihrem Alltagskontext passen und für jedes Mitglied tragbar sind. Dabei wird jede Teillösung gewürdigt und als Erfolg gewertet. Durch systemische Fragetechniken möchten wir zum Perspektivwechsel anregen, so dass Familien, ausgehend von einem Blick auf positive Erfahrungen, ihre Lösungen finden können.

 

 

Familiäre Resilienzförderung

 

Resilienz des Familiensystems bedeutet, dass eintretende Störungen (seien sie von innen oder außen kommend) toleriert, ausgeglichen bzw. ertragen werden können. Krisen werden durch Rückgriff auf die eigenen Fähigkeiten gemeistert und zur Weiterentwicklung und Stärkung der Familie genutzt. Dabei wissen resiliente, also widerstandsfähige Familien, welche Ressourcen ihnen zur Verfügung stehen. Sie haben die Gewissheit, dass sie die Kontrolle auch in Krisensituationen beibehalten können.

 

Im Rahmen der familiären Resilienzförderung setzen wir auf Hilfen, die möglichst früh einsetzen und die Eltern-Kind-Bindung stärken. Kinder, die sich sicher und geborgen fühlen und ein Feedback über ihre Fähigkeiten und Grenzen bekommen, sind gegenüber Krisen gestärkt. Sie haben das nötige Vertrauen in ihre Ressourcen und Rückhalt in der Familie, um Störungen ausgleichen zu können und sogar daran zu wachsen.

 

 

Lebensweltorientierung

 

Lebensweltorientierte Kinder- und Jugendhilfe setzt niedrigschwellig am Alltag und den Ressourcen der ratsuchenden Familien an. Wir erkennen die bisherigen Leistungen der einzelnen Familienmitglieder an und respektieren ihre individuellen Lebensinteressen. Ebenso regen wir reflektiert und kritisch zu Perspektivwechseln an. 

Anwaltschaftlich setzen wir uns für soziale Gerechtigkeit und die Chancengleichheit benachteiligter Familien ein. Dabei verfügen wir nicht nur über einen Blick auf das Individuum, sondern über das gesamte System (z.B. Umfeld, Schule, Familie) in dem der Alltag stattfindet.

 

 

Sozialraumorientierung

 

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Stärkung intuitiver elterlicher Kompetenz

 

Eine gelingende Interaktion zwischen Eltern und Kind schafft einen positiven Kreislauf emotionaler Erfahrungen der Familienmitglieder. Voraussetzung hierfür sind die intuitiven elterlichen Kompetenzen bzw. der Zugang zu einem "inneren Arbeitsmodell", um ein feinfühliges, auf die Signale des Kindes abgestimmtes Verhalten der Eltern zu fördern. 

 

Wichtig ist, die Signale des Kindes korrekt zu deuten und entsprechend zu handeln. Reagieren Eltern rechtzeitig und richtig auf Belastungszeichen des Kindes, so fühlt es sich sicher und geborgen.  

Feinfühlige Eltern erleichtern ihrem Kind die Selbstregulation bei Belastungen und helfen frühe kindliche Erfahrungen zu strukturieren. Es entsteht ein stabiles Schutzsystem und eine sichere Eltern-Kind-Bindung.