In den ersten Lebensjahren beginnen Kleinkinder erst, Strukturen zu begreifen und müssen lernen, dass es für Bausteine, Bilderbücher und Kleidung feste Plätze gibt. Ältere Kinder dagegen sind in der Lage, bereits erste Verantwortungen und kleinere Aufgaben zu übernehmen. Beim Abräumen des eigenen Tellers oder Wegwerfen des Mülls in passende Abfallbehälter sind sie sogar besonders stolz: „Jetzt bin ich schon so groß, dass ich das alleine schaffe!“
Dabei sollten Kinder, je älter sie werden, zunehmend mehr Freiheiten in der Gestaltung ihres Zimmers bekommen.
Verantwortung übernehmen
Kinder sollten ab dem Vorschulalter einen eigenen Bereich haben, für den sie verantwortlich sind. Das kann das eigene Zimmer sein, oder auch ein Regalfach oder Schublade, in dem das Kind seine Sachen selbst organisieren darf und muss.
Wichtig ist aber, dazu gemeinsame Regeln festzulegen. So gehören Essensreste und nasse und stark verschmutzte Kleidung nicht ins Kinderzimmer. Auch ein unfallfreies Durchqueren des Raumes sollte möglich sein und einmal täglich gelüftet werden.
Die Balance finden
Besonders ordnungsliebende Eltern sollten sich versuchen zurückzuhalten und dem Kind Freiheiten zugestehen. Ein gewisses Maß an Chaos animiert Kinder zu mehr Kombinationen und fördert kreatives Denken. So spielt die Legofigur auch mal im Puppenhaus, oder kauft im Kaufmannsladen ein. Wer Kinder in steriler Umgebung groß werden lässt und keine Unordnung duldet, nimmt ihnen damit diese Chancen.
Beim Thema „Unordnung“ ist es daher wichtig, die richtige Balance zwischen dem Ordnungsbedürfnis der Eltern und dem Bedürfnis nach Selbstständigkeit des Kindes zu finden.
Kleine Portionen und feste Plätze
Klare Aufräum-Ansagen in kleinen Portionen sind für Kinder überschaubarer und besser umsetzbar. Bei konkreten Aufforderungen, wie z.B. „Pack die Bauklötze in die Kiste“ lernt das Kind, dass die Bauklötze in die Kiste gehören und verspürt dabei ein schnelles Erfolgserlebnis.
Extra-Tipp: Tolle Aufbewahrungsboxen aus leeren Milchtüten einfach selber zu basteln bringt Ordnung ins Stiftechaos und lassen sich von den Kindern zum Schluss selbst gestalten. Wie das geht erfahren Sie in unserem Basteltipp für Klein- und Vorschulkinder.
Beschreibend loben
Mit Lob sollte bei alltäglichen Tätigkeiten sparsam umgegangen werden. Besser ist hier ein beschreibendes Lob anzubringen, wie z.B.: "Du hast die Plüschtiere ins Regal gestellt und alle Bausteine sind in ihrer Kiste. Da freue ich mich, so ein toll aufgeräumtes Zimmer zu sehen."
Feste Zeiten und Vorankündigung
Vereinbaren Sie feste Aufräumtermine, z.B. die Zeit vor dem Abendessen. Kinder kommen mit immer wiederkehrenden Handlungen sehr gut zurecht. Sie benötigten außerdem etwas Zeit, um ihr Spiel zu beenden. Deswegen sollten Sie schon 10 bis 15 Minuten vorher ankündigen, dass es bald Zeit zum Aufräumen ist.
Weniger ist mehr
Weniger ist manchmal mehr! Wenn Sie mit ihrem Kind gemeinsam alte und kaputte Spielsachen aussortieren, schaffen sie Platz und Übersicht. Manche Spielsachen können vorübergehend auch im Keller verstaut werden.
Freiräume anerkennen
Ein Kinderzimmer ist das Zimmer der KINDER und muss daher nicht den Ordnungsstandards der restlichen Wohnung entsprechen. Kinder sind motivierter beim Aufräumen, wenn sie ihr Zimmer selbst aktiv mitgestalten können und die Möglichkeit bekommen, mitzubestimmen, wohin Dinge geräumt werden sollen.
Richtig animieren
Freude beim Aufräumen beginnt mit der richtigen Haltung. Halten Eltern regelmäßig und ganz selbstverständlich Ordnung und können sich dies spielerisch oder mit Musik erleichtern, überträgt sich das auch auf das Kind.
Extra-Tipp: Einen tollen Aufräumsong, wie z.B. das „Aufräumlied“ vorspielen oder gleich selbst singen!